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# Vorsorge
Veröffentlicht: 25.2.21Lesezeit: 7 Minuten
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Pensionierung: Mit der Krise wird die Planung noch dringender
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Seit Corona noch wichtiger: rechtzeitig die Pensionierung planen

Der Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand ist schon in normalen Zeiten ein Vorgang, der rechtzeitig vorbereitet werden sollte. Durch die Corona-Krise haben sich viele Lebensstrategien grundlegend verändert und erfordern eine Neubewertung persönlicher und finanzieller Aspekte der eigenen Existenz. Dass sich derart einschneidende Einflüsse auch auf die Pension auswirken, versteht sich von selbst.

Durch die aktuelle Situation ist es also noch wichtiger geworden, rechtzeitig einen detaillierten Blick auf die eigene Altersvorsorge zu werfen und alle Massnahmen zu ergreifen, um den Übergang so glatt und harmonisch wie möglich verlaufen zu lassen. Das Ziel ist nach wie vor, im Ruhestand wirtschaftlich zufriedenstellende Verhältnisse vorzufinden. Was Sie dabei beachten sollten, lesen Sie hier.

Rechtzeitige Planung garantiert stabile Verhältnisse

Wer bereits in jungen Jahren damit beginnt, erste Planungsschritte in Richtung Pensionierung in Angriff zu nehmen, setzt sich in seinem sozialen Umfeld nicht selten spöttischen Bemerkungen aus. Davon sollten Sie sich nicht irritieren lassen: Mit der Planung der Pensionierung kann man nicht früh genug beginnen. Das werden am Ende gerade die erkennen, die sich nicht früh genug darum gekümmert haben.

Bei Pensionskassen, die unterschiedliche Pensionspläne anbieten, ist die frühe Beschäftigung mit dem Thema ohnehin unerlässlich: Sie müssen entscheiden, mit welchem Plan sie starten wollen. In jüngeren Jahren empfiehlt es sich meist, höhere Einzahlungen zu tätigen. Auf lange Sicht ergibt das eine äusserst günstige wirtschaftliche Basis. Gleiches gilt für das Ansparen in der Säule 3a.

Grundsätzlich gilt: Wer grössere Einkäufe in die Pensionskasse vornimmt, kann entsprechend später mit der Planung seiner Pensionierung starten. Wenn Sie sich das nicht leisten können, sollten Sie den Fokus auf den rechtzeitigen Beginn Ihrer Planung legen. Zehn bis fünfzehn Jahre vor dem anvisierten Pensionsdatum sollten Sie spätestens damit starten. Das gibt Ihnen genügend Zeit, rechtzeitig Anpassungen vorzunehmen.

Der Zeitpunkt bestimmt über die Vermögenslage

Die Frage, zu welchem Zeitpunkt die eigene Pensionierung stattfinden sollte, ist von grundsätzlicher strategischer Bedeutung. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob eine Frühpensionierung anzuraten ist, und wenn ja, wann genau sie stattfinden sollte. Die vorzeitige Pensionierung ist eine Frage der persönlichen Vermögenslage. Mit anderen Worten: man muss sie sich leisten können. Das erfordert zunächst einmal gründliches Rechnen.

Wichtig bei der Bewertung pro oder contra Frühpensionierung sind auch die veränderten Verhältnisse bei den Pensionskassen. Im Laufe der Jahre haben sich die Zinsen auf einem extrem niedrigen Stand eingepegelt. Fallweise kommen sogar Negativzinsen zum Ansatz. Entsprechend haben viele Kassen ihre Umwandlungssätze radikal gekürzt. Die Folge: Die Renten fallen vielfach erheblich geringer aus als ursprünglich geplant.

Diesen Aspekt sollten Sie bei Ihren Überlegungen zur Frühpensionierung nicht aus den Augen verlieren. Unter Umständen kann es sich als ratsam erweisen, noch einige Zeit weiterzuarbeiten, um die finanzielle Basis für die Pension zu optimieren.

Sowohl bei der Frühpensionierung als auch bei der Spätpensionierung gilt es, auch einen weiteren Aspekt zu beachten, nämlich die Auswirkungen auf die AHV-Rente. Sie lässt sich bis zu zwei Jahre vorziehen oder um bis zu fünf Jahre aufschieben. Das hat allerdings direkte Auswirkungen auf ihre Höhe, und das über die gesamte Bezugsdauer.

Ziehen Sie die AHV-Rente um ein Jahr vor, verringert sich sich um 6,8 Prozent. Bei zwei Jahren sind es sogar 13,6 Prozent. Bei einem Aufschub erhöht sich der Betrag je nach Anzahl der Jahre zwischen 5,2 und 31,5 Prozent. Und das, wie erwähnt, über den gesamten Bezugszeitraum.

Regelmässige Einkünfte schaffen klare Verhältnisse

Im Alter sollten auf jeden Fall regelmässige Einkünfte existieren, die zur Deckung der Grundbedürfnisse ausreichen. Um das zu erreichen, ist die vorlaufende Planung des zukünftigen Bedarfs unabdingbar. Der zweite Schritt ist die Prüfung, ob die Einkünfte durch die Rente aus der zweiten Säule und aus der AHV diesen Bedarf decken können. Bestehen weitere regelmässige Einkünfte, beispielsweise aus Vermietungen, können Sie diese Posten der Rechnung zuschlagen.

Was Sie möglichst nicht tun sollten: Ziehen Sie kein Kapital aus der Pensionskasse ab, um sie in eine Pensionsversicherung einzuzahlen. Damit schneiden Sie sich ins eigene Fleisch: Die Umwandlungssätze bei Versicherungen sind in der Regel deutlich geringer als bei Pensionskassen.

Entscheidung mit Folgen: Kapital oder Rente

Keine Entscheidung im Zusammenhang mit Ihrer Pensionierung hat so weitreichende Konsequenzen wie die Frage, ob Sie sich Ihr Pensionskassenguthaben als Kapital auszahlen lassen oder es als Rente beziehen.

Die Auszahlung als Kapital macht nur Sinn, wenn Ihr Lebensstandard im Alter ansonsten gesichert ist. Besteht keine hohe Restlebenserwartung oder möchten Sie sich einen kostspieligen Wunsch erfüllen, kann die Auszahlung als Kapital die richtige Lösung darstellen.

Bedenken Sie aber: Es ist schön, wenn das Leben länger andauert als vermutet. Weniger schön ist es, in diesem Fall nicht genügend Geld zur Verfügung zu haben. Aus diesem Grund ist der Bezug als Rente meist die bessere Lösung. Denkbar ist auch eine kombinierte Variante aus Kapital und Rente.

Kostenkontrolle als Element der Pensionsplanung

Seine Ausgaben ständig im Blick zu behalten, ist auch schon vor der Pensionierung eine empfehlenswerte Strategie. Bei der Lebensgestaltung nach der Pensionierung gewinnt dieser Aspekt noch zusätzliche Bedeutung.

Viele Pensionäre leiden im Alter an den Spätfolgen einer wenig vorausschauenden Lebensplanung. Während des Arbeitslebens ist die Versuchung gross, den eigenen Lebensstandard an das aktuelle Gehalt anzupassen. In der Folge gibt es vielfach keine oder zu geringe Rücklagen. Das rächt sich nach der Pensionierung, denn die Lebenshaltungskosten sind in diesem Lebensabschnitt meist höher als man denkt.

Die Kostenplanung für das Alter scheitert oft an der Fehleinschätzung, dass die Kosten sinken, weil eine Reihe von arbeitsbedingten Ausgaben wegfallen. Was viele nicht bedenken: Der erhöhte Anteil an Freizeit schafft neue Anreize für Ausgaben – von Anschaffungen bis hin zu Reisen.

Vorsorgestatus: ein Wert, den man im Blick behalten sollte

Nur, wenn Sie jederzeit wissen, wie viel Geld Sie in der Pensionskasse haben, können Sie Ihren Ruhestand realitätsnah und krisenfest planen. Je nach konjunktureller Lage und dem damit zusammenhängenden Börsenverlauf können die Pensionskassen über hohe oder niedrige Wertschwankungsreserven verfügen.

Die Corona-Krise mit ihren heftigen wirtschaftlichen Auswirkungen hat dazu geführt, dass bei vielen Kassen wesentliche Teile der Rücklagen bereits aufgebraucht sind. Setzt sich dieser Trend fort – womit zu rechnen ist – kann es bei verschiedenen Kassen zu Unterdeckungen kommen. Die Folgen zahlen im wahrsten Sinne des Wortes die Versicherten, und zwar durch zusätzliche Sanierungsbeiträge.

Entscheidend für Ihre Pensionsplanung ist also die Qualität Ihrer Pensionskasse. Und die erkennen Sie nur bei fortlaufender Beobachtung der aktuellen Verhältnisse, beispielsweise das Verhältnis von aktiven Mitgliedern zu Rentnern.

Pensionsplanung – auch ein Mittel, um Steuern zu sparen

Unter bestimmten Bedingungen können Sie Ihre Massnahmen zur Planung Ihrer Pensionierung auch dazu verwenden, in erheblichem Umfang Steuern zu sparen. So können Sie freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse in Ihrer Steuererklärung vom steuerbaren Einkommen abziehen.

Einkäufe in die Pensionskasse lohnen sich vor allem für Versicherte ab 50 Jahren. Die Pensionierung bereits im Blick, ist das Kapital in diesem Fall nicht allzu lange gebunden. Allerdings sollten Sie auf Einkäufe spätestens drei Jahre vor der Pensionierung verzichten. Ab dieser Frist müssten Sie auf diesem Weg erlangte Steuerersparnisse bei einem Kapitalbezug wieder zurückzahlen.

Auch Einzahlungen in die Säule 3a eröffnen Steuersparmöglichkeiten. Weitere Möglichkeiten der Steueroptimierung bestehen beim Bezug von Vorsorgegeldern aus Pensionskasse, Säule 3a und Freizügigkeit. Um den Nachteilen der Steuerprogression zu entgehen, sollten Sie die Beträge nach Möglichkeit gestaffelt über mehrere Jahre hinweg beziehen.

Teilpensionierung – der sanfte Übergang

Das Konzept, die eigene Arbeitsleistung über mehrere Jahre hinweg langsam zu senken und durch entsprechende Rentenleistungen zu ersetzen, hat neben der sanften Art des Übergangs auch steuerliche Vorteile.

Auch bei der Auszahlung lassen sich kombinierte Lösungen auf den Weg bringen. So könnte jede Zwischenstufe der Arbeitsreduzierung Auszahlungen aus der Pensionskasse zur Folge haben. Bei der Vollpensionierung könnten Sie sich den Rest dann als Rente auszahlen lassen.

Steuerlich wirkt sich diese Vorgehensweise positiv auf die Progression aus, da die Auszahlung auf mehrere Jahre verteilt ist. Allerdings gibt es bei der Teilpensionierung einen Pferdefuss: Sie erfordert das Einverständnis des Arbeitgebers – auch das ein Bestandteil vorausschauender Planung.

Anpassung der Hypothek – ein zweischneidiges Schwert

Mit dem Blick auf die baldige Pensionierung liegt für Immobilienbesitzer der Gedanke nahe, eventuelle Hypotheken zu reduzieren. Das allerdings kann sich als verhängnisvoll erweisen, nämlich dann, wenn man seine Ansprüche im Ruhestand unterschätzt hat.

Das nachträgliche Aufstocken einer zuvor reduzierten Hypothek kann sich als schwierige Angelegenheit entpuppen. Besser ist es, die unveränderte Hypothekenlast mit in den Ruhestand zu nehmen und die tatsächlichen Verhältnisse zu beobachten. Eine Reduzierung lässt sich dann immer noch in die Wege leiten.

Fazit

Die Planung Ihrer Pensionierung sollte frühzeitig beginnen, um alle Aspekte persönlicher, wirtschaftlicher und steuerlicher Art umfassend und zu Ihrem Vorteil zu berücksichtigen. Wir bei Combinvest stehen Ihnen in allen Fragen Ihre Pensionierung kompetent und zuverlässig zur Seite. 

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